Freiburg rotzt mich an


Kommentar zum Tag des Händewaschens

seifeNicht nur ich rotze und huste mir zur Zeit die Seele aus dem Leib – eine kleine Fahrt in die Freiburger Innenstadt zeigt es – der Herbst hat nach einem kleinen Flirt mit dem Sommer endlich begonnen. Es ist fuckenkalt aber sonnig, modische Accesoires wie Schal und Mütze halten wieder Einzug und zum Glück ziehen sich jetzt alle Leute wieder ordentlich an. Der Sommer hielt auch dieses Jahr wieder einige Arschritzen und Schwabbelbäuche bereit, die ich ausdrücklich nicht sehen wollte. Ich finde Blätter, die zu Laub werden, schön. Ich liebe das rascheln, wenn man durchstapft. Einen Heißen Kakao trinken. Drachen steigen lassen.

Doch immer im Herbst erwischt es mich. Ich werde wochenlang infektiös, erhole mich, werde wieder krank, mal Rachen, mal Stirnhöhlen, Kopf- und Gliederschmerzen: die ganze Palette. Brav nehme ich Vitamine, benutze Wegwerf-Taschentücher ein Mal und werfe sie weg, trinke Tee und versuche mir mit Äpfeln den Doktor vom Leib zu halten. Trotzdem- oder besser wegen euch – stecke ich mich ständig neu an.

Heute hörte ich im Radio: Laut einer britischen Studie, die aus Anlass des heutigen Welt-Händewaschtages veröffentlicht wurde, reinigen sich nur 32 Prozent der Männer vor dem Verlassen der Toiletten die Hände mit Wasser und Seife. Bei den Frauen liegt der Anteil mit 64 Prozent immerhin doppelt so hoch. Die Hälfte der Menschheit pisst demnach ins Essen!

Wer also wie ich in der Green City mit Öffentlichen unterwegs ist, wird ständig neu angesteckt. Natürlich wasche ich mir die Hände, sobald ich ein Café, den Arbeitsplatz oder mein Zuhause erreiche. Doch irgendwie schaffen es die Billionen von Viren und Bakterien immer in mich reinzukriechen.

Ich werde mir Desinfektions-Handschuhe und einen Mundschutz kaufen müssen, um eure Bazillen abzuwehren. Doch bitte, Freiburger, könnt ihr euch öfter die Hände waschen?

Dann ertrage ich auch nächsten Sommer wieder eure zu knappen Hosen und T-Shirts. Versprochen.

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